Uneinheitliche Übersee-Vorgaben - Dünne Meldungslage
Die Wiener Börse dürfte am Dienstag mit freundlicher Tendenz in den Handel starten. Eine Indikation auf den heimischen Leitindex ATX tendierte eine halbe Stunde vor Eröffnung um 0,6 Prozent höher.
Das europäische Umfeld wird zu Handelsbeginn mit leichten Abschlägen erwartet. Die Aktienmärkte in Asien zeigten sich heute früh einheitlich im Plus. Die Wall Street war nach ihrer jüngsten Erholungsrally hingegen ohne frischen Schwung in die Woche gestartet.
Nachrichten oder Signale, die eine nachhaltige Entspannung der Märkte rechtfertigen würden, gab es nicht. So sind die europäischen Gaspreise weiterhin sehr hoch und Hinweise darauf, dass Nordstream 1 bald wieder volle Kapazität leistet, sind Mangelware. Vonseiten der Notenbanken wird zudem unverändert auf die Notwendigkeit schneller und massiver Zinserhöhungen verwiesen, hieß es in einem aktuellen Helaba-Kommentar.
Die Meldungslage zu den heimischen Unternehmen blieb noch sehr dünn. Am Vormittag könnten Aussagen wichtiger Vertreter der EZB auf einem Notenbanktreffen im portugiesischen Sintra für Impulse sorgen. Unter anderem wird eine Rede der EZB-Präsidentin Christine Lagarde erwartet.
Am Montag hatte der ATX um 0,88 Prozent höher bei 2.994,14 Punkten geschlossen. Konjunkturseitig hatten am Nachmittag die Auftragseingänge langlebiger Wirtschaftsgüter in den Vereinigten Staaten die Aufmerksamkeit der Anleger auf sich gezogen. Mit einem Zuwachs von 0,7 Prozent im Mai gegenüber dem Vormonat lag die erste Schätzung deutlich über den Erwartungen.
Für Auftrieb sorgte zudem, dass die Federal Reserve womöglich bei einer zu starken konjunkturellen Bremswirkung der Zinsanhebungen ihre geldpolitische Gangart dementsprechend anpassen könnte, um die Wirtschaft nicht abzuwürgen. Investoren hatten am Wochenbeginn allerdings auch Rezessionssorgen, vor allem wegen eines möglichen Gasengpasses, einzupreisen, hieß es.
Unter den wichtigen Bankentitel in Wien konnten sich die Aktien der Raiffeisen Bank International um 2,6 Prozent steigern. Bei BAWAG fiel das Plus mit 1,1 Prozent geringer aus. Erste Group drehten am Nachmittag dagegen ins Minus und gaben um 0,4 Prozent nach.
Die größten Kursgewinner im prime market am Montag:
FACC +3,57% 7,25 Euro Palfinger +3,32% 23,35 Euro AT&S +3,13% 49,35 Euro
Die größten Kursverlierer im prime market am Montag:
Rosenbauer -3,26% 35,60 Euro Polytec -0,67% 5,90 Euro Marinomed -0,58% 68,20 Euro
ger/spa
ISIN AT0000999982