Verbund-Aktie schwächer - Papiere von Pierer Mobility rutschten deutlich ab
Die Wiener Börse hat sich am Mittwochnachmittag mit kaum veränderter Tendenz gezeigt. Der ATX legte bis kurz vor 14 Uhr um sehr magere 0,02 Prozent auf 3.313,54 Punkte zu, nachdem er sich zuvor leichter präsentiert hatte. An den europäischen Leitbörsen herrschten etwas deutlichere Zuwächse vor. "Für Unterstützung sorgen die fortgesetzten Renditerückgänge im Zuge der Hoffnungen auf eine baldige Zinswende", formulierten die Helaba-Analysten.
Den heimischen Leitindex bremsten vor allem die klare Abschläge beim Verbund. Die Papiere des Stromversorgers Verbund büßten 2,5 Prozent auf 87,05 Euro ein. Hier haben laut Marktkreisen die Experten von der Societe Generale ihr Anlagevotum von "Hold" auf "Sell" nach unten gesetzt und das Kursziel von 80,5 auf 77,1 Euro gekappt.
Pierer Mobility (früher KTM Industries) kürzte den Ausblick für heuer und die Aktie rutschte um 14 Prozent ab. Das Unternehmen des Industriellen Stefan Pierer rechnet nunmehr für 2023 mit einem Umsatzwachstum von 7 bis 9 Prozent bei einer EBIT-Marge zwischen 5 bis 7 Prozent. Im Halbjahr, wo man sich noch optimistischer gab, war mit einem Umsatzwachstum von 6 bis 10 Prozent und einer EBIT-Marge von 8 bis 10 Prozent gerechnet worden. Zudem baut das Unternehmen kommendes Jahr in Österreich bis zu 300 Jobs ab. Als Grund führt der Unternehmensvorstand in einer Aussendung vom Dienstagabend "die nachteiligen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen in Europa" an.
Auf Unternehmensebene lag sonst eine recht dünne Meldungslage vor. Halbjahreszahlen wird erst am morgigen Donnerstag Zumtobel präsentieren. Im Vorfeld der Ergebnispräsentation gaben die Titel des Leuchtenherstellers 1,6 Prozent ab.
Von Analystenseite meldete sich zudem die Erste Group und revidierte ihr Kursziel für die Aktien des Flughafen Wien von 52,20 auf 55,00 Euro nach oben. Gleichzeitig wurde die Kaufempfehlung "Accumulate" bestätigt. Die Airport-Titel zeigten sich prozentuell unverändert bei 47,80 Euro.
Weiters bestätigte Warburg Research die Kaufempfehlung "Buy" für die UBM-Aktien. Auch das Kursziel von 29,2 Euro für die Papiere des Immobilienunternehmens wurde unverändert belassen. Der zuständige Analyst verweist auf einen positiven Nachrichtenfluss des Unternehmens inmitten einer Sektorkrise der Immobilienentwickler und begründet damit seine Beibehaltung des Kaufvotums. Die UBM-Papiere bauten ein Minus von 0,5 Prozent bei 20,40 Euro.
Unter den Schwergewichten stärkten sich voestalpine um 1,4 Prozent. Die Banken BAWAG, Erste Group und Raiffeisen Bank International zeigten sich mit Kursveränderungen zwischen minus 0,1 Prozent und plus 0,3 Prozent nur wenig verändert. Die Finanzmarktaufsicht (FMA) mahnt die heimischen Banken, heuer nicht zu hohe Dividenden auszuschütten. Einzelne Institute sollten wegen des Wertverfalls bei Immobilien vielleicht gar keine Gewinne ausschütten, sondern für Kreditausfälle vorsorgen, sagten die FMA-Vorstände Helmut Ettl und Eduard Müller auf eine Pressekonferenz Wien.
ste/sto
ISIN AT0000999982